Interviews

Wenn man sich die Biografie von Renato Mordo vor Augen führt, stellt sich unweigerlich die Frage, wie eine solch faszinierende Persönlichkeit in Vergessenheit geraten konnte. Wie kam es dazu, dass die Aufarbeitung seines Nachlasses erst mehr als 60 Jahre nach seinem Tod stattfand und einem zufälligen Zusammentreffen entsprang?

Im Interview gibt Uwe Bader, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Antworten darauf.

Die Wiederentdeckung

2018 unternahm Uwe Bader eine Studienreise nach Kreta und fand heraus, dass man über die Dimension der Nationalsozialisten und ihrer Verbrechen in Griechenland wenig weiß. Diese Erkenntnis floss in ein Gespräch in der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz ein, die daraufhin entschied, den Themenschwerpunkt 2020 unter das Motto: „Griechenland“ zu stellen.

Marita Hoffmann, die im Rahmen der späteren Renato Mordo-Ausstellung für Gestaltung und Ausstellungsarchitektur verantwortlich war, brachte Uwe Bader in Kontakt mit dem Gräzist, Dramaturg und Kurator Torsten Israel, dessen Kompetenzfeld die Erforschung und Aufarbeitung wissenschaftlicher Nachlässe ist. Seine Begeisterung für die faszinierende Persönlichkeit des Theatermachers Mordo ging im Gespräch rasch auf Uwe Bader über.  

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Theater ist eine Kunst, die in der Regel die Künstler nicht überdauert

Einer der wohl maßgeblichen Gründe, warum das Vergessen so breiten Raum eingenommen hat, ist nach Ansicht von Uwe Bader die Tatsache, dass Renato Mordo nie lange genug an einem Theater tätig sein konnte, um sich eine so genannte „Hausmacht“ zu verschaffen. Zu häufig und zu schnell erfolgten die wechselnden Stationen seines Wirkens. Wien, Oldenburg, Breslau, Dresden, Oldenburg, Darmstadt, Prag, Athen, Ankara, Tel Aviv und zuletzt Mainz spannen einen weiten Bogen über die zum Teil nur wenige Jahre dauernden Aufenthalte und häufigen Gastspiele des Regisseurs, Schauspielers und Schriftstellers.

„An all seinen Schaffensorten musste er jeweils von Null an beginnen“, erläutert Bader.

Einzig an der Staatsoper in Athen hinterließ Renato Mordo nachhaltige Spuren. Anlässlich ihres 80-jährigen Bestehens würdigte die Staatsoper ihren Gründer und einstigen Direktor auf ihrer Website.

Er trotzte stets allen, die ihm seinen Weg verbauen wollte

Was macht die Faszination an der Persönlichkeit Renato Mordos aus? Ist es unermüdlicher Schaffensdrang, der ihn auch in leidvollen Lebensphasen antrieb?

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Renato Mordo als Mittler zwischen Kunst und Politik

Im Fokus der Ausstellung liegt das Engagement Renato Mordos als Kulturmittler zwischen Deutschland und Griechenland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Dabei entfaltet sie ein differenziertes Porträt der vielseitigen zeitgeschichtlichen Persönlichkeit Mordos im Spannungsfeld von Kunst und Politik.

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