Noomi Moyal
»Wenn ich gefragt werde, woher ich komme, dann weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Meine Mutter sagt dann immer, ich bin eine Weltbürgerin.«
— Noomi Moyal
Weltoffenheit und künstlerisches Talent ziehen sich wie ein roter Faden durch die Familiengeschichte von Noomi Moyal, die als Tochter eines jüdischen Vaters und einer atheistischen Mutter 1996 in Trier geboren wurde.
Seit 2018 studiert sie an der Kunsthochschule Mainz. Sie möchte einmal von ihrer Kunst leben oder nach ihrem Abschluss eine Fortbildung zur Kunsttherapeutin machen. Die Malerei ist für Noomi kein Beruf, sondern eine Berufung. Schon als kleines Mädchen zeichnete sie mit Begeisterung Tiere und Menschen im Comic-Stil. Jede freie Minute versank sie in ihrer Welt der Farben und Figuren. Gerne hätte es der Vater gesehen, dass Noomi auch einmal draußen spielt „Du sitzt nur an deinem Schreibtisch“, sagte er häufig. „Geh‘ doch mal an die frische Luft!“
Ob Leinwand, Notizbuch oder Zettel, wo auch immer sie ist, sie malt. Es sind die Alltagsszenen und Menschen in ihrer Umgebung, die sie inspirieren. „Malen gehört zu meinem Alltag. Es muss halt einfach aus mir raus.“
Das Künstlerische hat in Noomis Familie seit jeher einen hohen Stellenwert. Ihr Großonkel war Keramikkünstler in Jerusalem, ihre Großtante studierte ebenfalls an der Kunsthochschule Mainz und ihre große Schwester, die in Tokio lebt, kreiert Schmuck, sofern es ihre Tätigkeit als Lehrerin für Deutsch und Englisch zeitlich zulässt.
Vieles in Noomis Bildern spiegelt die Suche nach der eigenen Identität und Zugehörigkeit wieder. Schon häufig wurde die junge Frau mit den dunklen, langen Haaren gefragt, aus welchem Land sie komme. „Wenn ich sage, dass ich Deutsche bin, wie meine Eltern auch, sagen viele, du siehst aber nicht deutsch aus, eher spanisch, indisch, marokkanisch oder griechisch.“ „Was bin ich denn jetzt?“, ist eine der zentralen Fragen in ihrem Leben.
Im Film gibt die junge Künstlerin einen Einblick in die lange Migrationsgeschichte ihrer Familie und in ihr Gefühl des Jüdischseins als Vaterjüdin.
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