Rheinhessen
Zwischen Mainz und Bingen, Alzey, Worms und Oppenheim liegt der rheinland-pfälzische Landesteil Rheinhessen. Die Region, die sich selbst als »Land der 1000 Hügel« bezeichnet, ist das größte Weinanbaugebiet Deutschlands. Rund 650.000 Menschen leben in Rheinhessen, mehr als 22 Prozent von ihnen haben einen Migrationshintergrund.
Das warme Klima und der fruchtbare Boden zogen schon seit der Römerzeit die Menschen aus vielen Ländern und Regionen an. Nahezu keine andere Gegend in Mitteleuropa war, mit Ausnahme der großen Industriezentren, so dicht besiedelt. Mit seinen zahlreichen, anheimelnden Gemeinden blickt Rheinhessen auf eine wechselvolle 200-jährige Geschichte zurück, die auch durch ihre Ein- und Auswanderungsbewegungen maßgeblich geprägt ist.
Der Historiker Dr. Helmut Schmahl ist gebürtiger Rheinhesse. Sein Heimatort Ober-Flörsheim in der Nähe von Alzey ist stellvertretend für die vielen pittoresken Weindörfer Rheinhessens. Am Beispiel der rund 1.300 Einwohner zählenden Ortsgemeinde gibt er einen Einblick in die Geschichte der Ein -und Auswanderung und so manche Erfolgsgeschichte mutiger Emigranten, die es in Amerika im 19. und frühen 20. Jahrhundert durch Wissen und Erfindergeist zum Millionär brachten.
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In der Besitzergreifungsurkunde des Großherzogs sind viele Versprechungen zu lesen: Es sollten alle Errungenschaften aus französischer Zeit fortbestehen, die Rechte des alten Feudalsystems hingegen sollten auch künftig in der neuen Provinz Rheinhessen unterdrückt bleiben.
Fotografien und Dokumente:
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Vor diesem Hintergrund bildete sich das Identitätsverständnis der Bevölkerung, nun Rheinhesse zu sein, erst langsam im Laufe des 19. Jahrhunderts.
Die Provinz Rheinhessen teilte sich zunächst in elf Kantone auf, die aus der französischen Verwaltungsstruktur des Arrondissement de Mayence übernommen wurden. 1835 richtete man wie bereits drei Jahre zuvor in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen die Kreise Mainz, Bingen, Alzey und Worms als staatliche Verwaltungsbezirke ein, wobei Mainz als Stadtkreis entstand.
Am 31. Juli 1848 schaffte man dann die Provinzen und Kreise des Großherzogtums ab und ersetzte sie durch Regierungsbezirke, wobei der Regierungsbezirk Mainz zunächst die ganze Provinz Rheinhessen umfasste. 1850 entstand der Regierungsbezirk Worms, der aus den ehemaligen Kreisen Worms und Alzey bestand. Diese Verwaltungsstruktur wurde am 12. Mai 1852 wieder rückgängig gemacht und man kehrte zur Kreiseinteilung zurück. Es entstanden wieder die Kreise Mainz, Bingen, Alzey und Worms, sowie der neue Kreis Oppenheim. Mainz wurde wieder in den Kreis Mainz eingegliedert. (Quelle: Wikipedia)
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Die Einflüsse der einst besetzenden, französischen »Grande Nation« jedoch haben bis heute ihre Spuren hinterlassen.
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Wie sehen sich die Rheinhessen heute?
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Wohl ist es auch dieses Anheimelnde einer durch Weinbau und Landwirtschaft geprägten Region, das Rheinhessen seit jeher für Einwanderer anziehend machte. Mit einem Anteil von 7,9 Prozent leben im Kreis Mainz-Bingen 16.256 Bürgerinnen und Bürger anderer Nationalitäten, im Kreis Alzey-Worms sind es 9.074 Menschen, was einem Bevölkerungsanteil von 7,2 Prozent entspricht. Dabei sind Polen, Türkei und Italien die führenden Herkunftsländer.
So fanden auch in Ober-Flörsheim in den letzten 30 Jahren zahlreiche Neubürgerinnen und Neubürger aus anderen Ländern eine neue Heimat, u.a. auch russlanddeutsche Familien.