Fremde Hände für die deutsche Wirtschaft
Gastarbeiter in Deutschland zwischen 1955 – 1973
»Besondere Achtung bringt er [der Deutsche] dem Fremden entgegen, der fleißig ist und genau arbeitet. Das ist die beste Grundlage, um mit einem Deutschen Freundschaft zu schließen.«
— Ratgeber für griechische Arbeitnehmer in der Bundesrepublik, 1966
Die wenigsten Ausländer besaßen eine ausreichende berufliche Qualifikation, um als Facharbeiter in Deutschland zu arbeiten. Daher mussten sie oft schwere, schmutzige oder laute Arbeit verrichten.
»Dann kam ich zur Ziegelpresse, wo die Arbeit ganz übel war und keiner sie machen wollte, weil die Maschinen, Anlagen, ebenso wie die Fabrik, veraltet waren. Und ich musste den ganzen Tag mit den Füßen und den Händen im Wasser bleiben […].«
— Mario d’Andrea
Die schlechten Arbeitsbedingungen wurden von den »Gastarbeitern« lange hingenommen. Dies ist auf ihre soziale Herkunft und die in ihrer Heimat herrschenden Zustände zurückzuführen, mit denen sie ihre Situation verglichen. Häufig waren solche Arbeiten auch die einzige Möglichkeit, einen höheren Verdienst zu erhalten, um mehr Geld nach Hause schicken zu können.