Die neue / alte Heimat beginnt am Gleis

Gastarbeiter in Deutschland zwischen 1955 – 1973 

Der Bahnhof stand für den »Gastarbeiter« am Beginn seines neuen Lebens in Deutschland. Am Ende einer bis zu 50 Stunden langen Reise in Sonderzügen stand die Ankunft am Bahnhof Köln-Deutz oder München. Dort waren zentrale Stellen eingerichtet worden, die die Ausländer zu ihren Arbeitsplätzen im Bundesgebiet weiterleiteten. Ihre Ankunft wurde begleitet von Hoffnung und Neugier aber auch von Angst vor dem Kommenden.

Gastarbeiter treffen am Bahnhof ein
Ungefähr 1.000 italienische Arbeiter treffen am 23.3.1961 in Stuttgart ein.

»Voller Erwartung und auch mit ein bisschen Angst bin ich nach Stuttgart gekommen: neue Welt, neue Umgebung, Angst vor einem Neuanfang – das war ein wichtiger Abschnitt in meinem Leben – so bin ich ausgestiegen am Hauptbahnhof.«

— Ivan Ott


Der Bahnhof war für die Arbeiter der zentrale Treffpunkt am Wochenende, auch besonders deswegen, weil er die Verbindung zur Heimat symbolisierte und einen Platz darstellte, an dem das aufgestaute Heimweh mit anderen geteilt werden konnte.


»Was hinter der Stadt kam, wusste keiner, aber die Stationen an denen der Zug nach Italien halten musste, die kannte jeder.«

Salvatore Voi