„Dem Vergessen entreißen...“

Renato Mordo war einer der wegweisenden und vielseitigsten Künstler der Weimarer Republik, Kosmopolit und Förderer der weltberühmten Sopranistin Maria Callas. In seinen 35 Schaffensjahren schrieb er als Theaterregisseur und Schriftsteller Geschichte. Sein Lebensweg war durch künstlerische Erfolge, u.a. in Deutschland, Griechenland oder Israel geprägt. Doch auch Exil und Haft in Zeiten des nationalsozialistischen Terrors bestimmten das Schicksal des Künstlers, der 1894 als Sohn jüdischer Eltern in Wien geboren wurde und 1955 in Mainz, seinem letzten Schaffensort, verstarb.

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Trotz seiner Erfolge geriet Mordo in Vergessenheit. 65 Jahre nach seinem Tod würdigte die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz / Gedenkstätte KZ Osthofen den Künstler durch ihre Wanderausstellung „Renato Mordo: jüdisch, griechisch, deutsch zugleich. Ein Künstlerleben im Zeitalter der Extreme“, die am 24. September 2020 in der Gedenkstätte eröffnet wurde. Durch den erstmals veröffentlichten Nachlass gelang eine umfassende Retrospektive über das Leben und Wirken des Ausnahmekünstlers.

Schirmherr der Ausstellung ist der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering.

Für sein Themenjahr „Jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz“ übernimmt das Online-Migrationsmuseum „Lebenswege“ Teile der multimedialen Ausstellung der Gedenkstätte KZ Osthofen und lässt Uwe Bader, den Leiter der Gedenkstätte im Interview über das „Making of“ zu Wort kommen.

Bis 28. Juli 2021 war die Wanderausstellung in Osthofen zu sehen, im Anschluss im Abgeordnetenhaus des rheinland-pfälzischen Landtags.

Ab dem 5. November 2021 ist eine griechisch-deutsche Fassung der Ausstellung in der Deutschen Schule in Athen zu sehen.

Unterstützt werden die Aktivitäten zu Renato Mordo u.a. von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur. Ein besonderer Dank gilt Elsbeth und Michael Mordo (Stuttgart und Wien) für die Bereitstellung von Dokumenten und Fotos aus dem Nachlass von Renato Mordo.

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