Das Russlands-Deutsche-Haus

Mit der Dauerausstellung »Das Russlands-Deutsche-Haus« übernimmt »Lebenswege« die analoge Wanderausstellung »Das Russlands-Deutsche-Haus« in seinen virtuellen Museumsraum. Sie erhalten so anhand von Texten, Bildern und Videos Einblick in einen Teil schicksalhafter, russlanddeutscher Geschichte. 

Die Ausstellung »Das Russlands-Deutsche-Haus« wurde von der Aussiedlerarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen entwickelt und war von 2003 bis 2014 bundesweit an mehr als 70 Orten zu Gast. Rund 100.000 Interessierte besuchten die ungewöhnliche Inszenierung von Originalobjekten, die an ebenso ungewöhnlichen Orten zu Gast war. So u.a. in einem Einkaufszentrum in Kaiserslautern oder im Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz in Germersheim. 

Über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus elf Jahren Wanderausstellung berichten der Ideengeber und Kurator Edgar Born, Aussiedlungsbeauftragter der Evangelischen Kirche in Westfalen, sowie Reinhard Schott, Integrationsbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz, in Interviews. Aus Sicht der Ausstellungsbeteiligten und Zeitzeugen kommen russlanddeutsche Teilnehmende zu Wort.

Mit der Aufnahme und Evaluation einer realen Ausstellung in die virtuelle Welt will »Lebenswege« Konzepten, Projekten und daraus gewonnenen Erfahrungen eine Nachhaltigkeit verleihen und einen innovativen Impuls in der (virtuellen) Museumsarbeit schaffen.

Die Einwanderung der Russlanddeutschen stellt für Rheinland-Pfalz einen wichtigen Migrationsstrang dar. Mehr als 120.000 Menschen kamen als so genannte Aussiedlerinnen und Aussiedler in das Bundesland. Größere Gruppen siedelten sich dabei etwa im Rhein-Hunsrück-Kreis, im Westerwaldkreis, im Donnersbergkreis, im Eifelkreis Bitburg-Prüm, in den Landkreisen Vulkaneifel und Kusel sowie in den Städten Kaiserslautern, Andernach, Speyer und Germersheim an. Eine der bekanntesten Russlanddeutschen aus Rheinland-Pfalz ist die Sängerin Helene Fischer, die 1988 mit ihrer Familie aus der damaligen Sowjetunion ins rheinhessische Wöllstein aussiedelte.