Heimat Zweimal?!

In dem Kurzfilm »Heimat Zweimal – Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz zeigen, was sie können und wollen« erzählen Flüchtlinge und Bleibeberechtigte, die aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Nigeria stammen, von ihrer Arbeitsmarktintegration nach ihrer Ankunft in Rheinland-Pfalz. Der Film entstand im Sommer 2013 in einem gemeinsamen Projekt des IQ Landesnetzwerks Rheinland-Pfalz und dem rheinland-pfälzischen Bleiberechtsnetzwerk InProcedere – Bleiberecht durch Arbeit. 

Titelgrafik zum Film »Heimat Zweimal«

In dem rund 13-minütigen Film berichten die sieben Teilnehmer von ihrem Können und ihren Plänen, von Hürden und von ihrer Hoffnung auf berufliche Entwicklung und einem guten Leben in der neuen Heimat für sich und ihre Familien. Vor ihrem beruflichen Hintergrund, etwa als Eventtechniker, Schweißer oder Journalist erarbeiteten sie die Inhalte des Films im Rahmen eines Workshops und setzten die Szenen eigenhändig unter filmischer Anleitung um.

Ziel war es, einen Kurzfilm über die individuelle Arbeitsmarktsituation von Flüchtlingen in Rheinland-Pfalz zu produzieren. Die pädagogische und filmische Konzeptentwicklung des gemeinsamen Projekts zielte darauf ab, die Teilnehmenden auf ihrem persönlichen Berufsweg in ihrer Selbstbestimmung zu stärken, sie zu qualifizieren und sie als aktive Akteurinnen und Akteure bei der Entstehung des Films einzubinden. Das Projekt sollte Flüchtlingen die Möglichkeit geben, ihre eigene Perspektive auf ihre Situation in Deutschland darzustellen. Die interaktive Arbeit am Film bot den Flüchtlingen die Gelegenheit, Lobbyarbeit in eigener Sache zu betreiben und gehört zu werden.

Arbeit am Filmprojekt:

Handgemaltes Plakat zum »Filmprojekt«
Junge Menschen bei der Arbeit am Filmprojekt
Die Menschen, um die es geht, waren als Gestaltende und Lernende in das Projekt mit eingebunden.
Junge Männer bei der Arbeit am Filmprojekt
Junge Männer bei der Arbeit am Filmprojekt

Im ersten Teil des Workshops beschäftigten sich die Teilnehmenden über drei Tage mit ihren Fähigkeiten und ihrem Können und erarbeiteten unter pädagogischer Anleitung eine Kollage ihrer eigenen Arbeits- und Erwerbsbiografie. Dabei konnten sie ein vertieftes Bewusstsein für ihre arbeitsbezogenen Kompetenzen und Qualifikationen entwickeln sowie Ideen für einen nächsten Schritt auf dem Weg der Arbeitsmarktintegration festhalten. Ziel dieser drei Tage war es, Selbstbewusstsein und Vertrauen in das eigene Können zu stärken, sich die eigene Historie und Erfahrungen bewusst zu machen und anderen darüber zu berichten.

Im zweiten Teil des Workshops, der fünf Tage dauerte, standen die Entwicklung und die Dreharbeiten des Films im Vordergrund. Die Teilnehmenden brachten ihre Themen und Geschichten in die inhaltliche Gestaltung des Films mit ein und waren maßgeblich an der Ausarbeitung der Ideen beteiligt.

Wichtig war, dass die Flüchtlinge freiwillig am Projekt teilnehmen und persönlich davon profitieren. Entsprechend wurden die angesprochenen Personen gefragt, ob sie Interesse daran haben, vor der Kamera zu stehen, sich inhaltlich bei diesem Film mit einzubringen und Lust haben mit Filmtechnik zu arbeiten.

Am Ende der Workshopzeit lagen rund acht Stunden Filmmaterial, viele Fotos und die Kollagen der Teilnehmenden vor. »Heimat zweimal« wurde am 23. Oktober 2013 in Mainz vor über 100 Menschen uraufgeführt. Die Teilnehmenden erhielten ein Zertifikat, das ihnen sowohl die Arbeit an der eigenen Berufsbiografie als auch den Erwerb von filmischen und technischen Aspekten der Filmentstehung bescheinigt. (© ism-Mainz, inprocedere Netzwerk RLP)

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Der Film ist als DVD bei InProcedere oder IQ Rheinland-Pfalz zu beziehen. Dort stehen demnächst auch Arbeitshilfen zum Einsatz des Films in Schulunterricht, Sprachunterricht sowie in interkulturellen Trainings zum Download zur Verfügung.  
 

Links:

Die wesentlichen Schwerpunkte der rheinland-pfälzischen Integrationspolitik und Integrationspraxis.

www.integration.rlp.de

»Jeder Mensch hat Potenzial«

www.bamf.de

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